Vielen von uns fallen die kleinen Messingsteine im Straßenpflaster im Vorbeigehen gar nicht auf. Dabei halten die „STOLPERSTEINE“ Geschichten der Vergangenheit und Schicksale von Generationen bereit, die einen erschaudern lassen.
Die „STOLPERSTEINE“ aus Messing wurden erstmals von dem Künstler Gunter Demming 1996 verlegt. Gunter Demming erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Straßenpflaster einlässt. Inzwischen liegen in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas „STOLPERSTEINE“.
Die Steine dienen als Mahnmal und Erinnerung an die vielen Menschen, die während der NS-Diktatur vertrieben und ermordet wurden: „Gedacht wird mit diesem Projekt aller verfolgten oder ermordeten Opfer des Nationalsozialismus: Juden; Sinti und Roma; politisch Verfolgten; religiös Verfolgten; Zeugen Jehovas; Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung; Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe verfolgt wurden; als „asozial“ stigmatisierte und verfolgte Menschen wie Obdachlose oder Prostituierte; Zwangsarbeiter und Deserteure; – letztlich aller Menschen, die unter diesem Regime leiden mussten.“ (www.stolpersteine.eu)
Unter dem Namen „STOLPERSTEINE“ sollte man sich fälschlicherweise nicht das tatsächliche Fallen über die Steine vorstellen. Gemeint ist das gedankliche Stolpern. Gunter Demming zitiert in diesem Zusammenhang immer einen Schüler, der sagte: „Man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“.
Die Stolpersteine sollen an die Gewalt, die Morde und den Schrecken der NS-Zeit erinnern. An die Vergangenheit zurückzudenken und sie zu verstehen, ist wichtig um die Zukunft zu formen und zu verhindern, dass sich solche furchtbaren Taten wiederholen.
Im Zuge der Auseinandersetzung mit diesem Thema fuhren Herr Paulat, Geschichtslehrer auf Schloss Torgelow, und der zukünftige Geschichts-LK nach Waren an der Müritz, um die dort verlegten „STOLPERSTEINE“ zu reinigen. Wir beschäftigten uns ebenfalls mit den Geschichten der einzelnen Menschen und Familien und dem Grund ihrer Deportation und Ermordung. Ihr Schicksal ist erschreckend und darf niemals vergessen werden.