Torgelow goes Obertauern
Alle zwei Jahre packt die ganze Schule ihre Koffer und fährt mit allen Schülern, Lehrern und Mentoren in das österreichische Skigebiet Obertauern. Eine logistische Herausforderung, ein unvergessliches Erlebnis und ein Gesprächsthema für Monate. Wir haben für Sie mitprotokolliert:
Samstag 30.01.2010
Ankunft im Tauernhof zu später Stunde
Wir schreiben Torgelow den 30. Januar 2010 und eine Gruppe aus Schülern der Klassenstufe K1 und K2 freut sich, endlich in das Skigebiet Obertauern zu fahren. Es schneit wie wild und wir verbringen unsere Zeit damit, eine Schneeballschlacht zu machen. Ein kurzer Blick auf den Plan: „23:40 Uhr: Einsteigen in die Busse“. Mittlerweile ist es 0:20 Uhr und man hört, der Bus sei wohl in den Graben gefahren.
Halb schlafend leg ich mich noch mal 10 Minuten auf die Treppe mit meinem mittlerweile tiefgekühlten Kissen. Rund 20 Minuten später rennen auf einmal alle raus. Keiner kennt den Grund. Es war wohl nur der Herdentrieb. Immer noch kein Bus da, während die „Kleinen“ schon abgefahren sind.
Jetzt ist es schon 1 Uhr und Schneebälle werfen ist auch nicht mehr das Wahre, nachdem wir schon fünfmal ermahnt worden sind. Doch dann, was ist das? Die Busse trudeln ein, einer nach dem anderen. Die Schüler sind erleichtert. Der letzte Bus, der für die K1 und K2, kommt natürlich auch als letzter und bleibt, wie sollte es auch anders sein, im Schnee stecken.
Der Trecker, der den ersten Bus aus dem Schnee gezogen hat, ist inzwischen wieder im Stall und somit verzögert sich das Ganze noch einmal, bis um kurz vor 2. Dann ist es endlich soweit, die Kofferräume gehen auf, und wie sollte es auch anders sein, es ist zu wenig Platz. Also mussten die restlichen Gepäckstücke in die Bustoilette un in Herrn Kleins Privatwagen. Das ist aber noch der spaßige Teil der Fahrt. Menschen, die unter Platzangst leiden, sollten nun nicht weiterlesen. Rund 50 cm Beinfreiheit sind bei uns noch „Luxus“.
Nachdem wir es dann endlich auf die Autobahn geschafft haben, können wir nach einer Baldriantablette dann auch gut schlafen. Neben Stau, Schnee und teuren Tankstellen ist die folgende Fahrt recht witzig. Eltern beschweren sich um 14 Uhr bei uns, dass wir nicht angerufen haben, nachdem wir angekommen sind. Die Antwort darauf: „Ähm, wir sind kurz vor München.“. Langsam aber sicher geht bes vorwärts. Der Busfahrer heitert uns mit Sprüchen wie „Ein altes Sprichwort sagt: Essen und Trinken immer dabei im Auto“ auf. Man hat Hoffnung, dass nach dem einen Stau nicht der nächste folgt. Aber wer greift denn gleich nach den Sternen.
Nach „No Country for old men“, „Public enemy“ und „1 1/2 Ritter“ nähern wir uns dann langsam Obertauern. Es ist rund 17 Uhr am Samstag, als unser Busfahrer bemerkt, dass wir uns verfahren hatten. Dann folgt wohl das Highlight der gesamten Fahrt. Schneeketten sind halt nicht für jeden was. Um 18 Uhr müssen wir diese anbringen. Es sind nur noch 20 Minuten bis zur Jugendherberge. Langsam aber sicher hat fast jeder keine Lust mehr. Man hilft sich gegenseitig mit Witzen über die Situation. Keiner hat mehr Platz und wirklich jeder sehnt sich nach einer Dusche und einem Bett. Dann endlich fahren wir los.
Nach einen paar wirklich aufmunternden Worten von Herrn Lehmann können wir dann endlich etwas essen gehen. Nach einem Getränk und einer warmen Dusche packe ich mich gemütlich in mein Bett ein und will nur noch schlafen….
Constantin von Arnim
Sonntag 31.01.2010
Ideale Schneeverhältnisse
Als wir nach neunzehneinhalb Stunden endlich den Tauernhof erreicht hatten, fielen wir in den frühen Morgenstunden des Sonntags in einen tiefen Schlaf. Die verzögerten Bettgehzeiten kamen nicht nur durch die abenteuerliche Anreise zustande, sondern auch durch die große Aufregung, die sich besonders bei uns, den K1-Mädchen, bemerkbar machte, da wir etwa 100 Meter entfernt vom Tauernhof mit Frau Imken und Frau Hartleben ein kleines Häuschen bewohnten. Die mit hellem Holz und kitschigen – jedoch wunderbar zur Einrichtung passenden – Blumengardinen eingerichteten Zimmer mussten inspiziert, Betten bezogen und Koffer ausgepackt werden.
Heute Morgen kam dann das böse Erwachen, auch wenn es anfangs nicht allzu böse aussah. Schnee fiel und Wolken verhängten den Himmel, doch wir alle hofften auf eine schnelle Klärung des Wetters, wozu es allerdings nicht kam. Pisten, welche vom Lift aus betrachtet flach und gut befahrbar wirkten, verwandelten sich auf den ersten zwanzig Metern in Buckelpisten. Heimtückisch daran war, dass trotz Skibrillen diese Buckel nicht erkennbar waren. Im Lift schlug der Wind einem die Schneeflocken ins Gesicht und das zarte Rosa der Wangen verwandelte sich in ein leuchtendes Rot. Allerdings ist zu betonen, dass das Wetter am ersten Tag vor zwei Jahren noch sehr viel schlimmer war.
Doch weder das Wetter, noch der Aufstieg zum Tauernhof hielt uns davon ab, sehr, sehr glücklich, allerdings auch sehr, sehr kaputt in unseren Zimmern wieder anzukommen und nach kurzem Entspannen und dem alltäglichen Abendessen den Abend mit Spielen und dem Patentreffen ausklingen zu lassen, bei welchem die Älteren mit den Jüngeren zusammenkamen und die Gemeinschaft Torgelows gestärkt wurde.
Phila Hädler
Montag, 1.02.2010
Sonnenschein am Tauern
Im Gegensatz zu dem gestrigen Sonntag begann der heutige Morgen mit deutlich klarerem Himmel und gegen 8 Uhr lugte die Sonne schon aus den Wolken. Im weiteren Verlauf des Tages holten wir alle freudig unsere Sonnenbrillen aus den Taschen, damit uns die Mittagssonne auf den höher gelegenen Pisten nicht blendete. Nachdem unsere Ski-Woche gestern mit Schneestürmen und unklarer Sicht begonnen hatte, waren heute alle glücklich bei tollen Bedingungen jede Piste befahren zu können und sich in den Liegestühlen auf dem „Treff 2000“ die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.
Auch die Anfängerkurse trauten sich heute schon den Sessellift hinauf, um sich größeren Herausforderungen zu stellen. Da wir schon früh morgens auf den Pisten waren, um das gute Wetter von Beginn an auszukosten, waren wir abends ziemlich erschöpft. Uns schmerzten die Knochen und Gelenke, da einige von uns bei den heutigen euphorischen Fahrten oft gestürzt waren. Als wir dann aus unseren Skistiefeln stiegen, freuten wir uns auf eine warme Dusche. Nach einem kleinen Nickerchen und dem Abendessen waren einige Schüler wieder fit und motiviert, die Nachtskifahrt mitzumachen. Die Edelweiß-Piste war hell beleuchtet und extra präpariert. Es machte Spaß bei Sternenhimmel die Pisten hinunterzufahren. Da wenig Verkehr war, konnten wir die Pisten voll ausfahren.
Nach diesem anstrengenden, aber trotzdem schönen Tag, fielen dann am späten Abend alle in ihre Betten, in der Hoffnung morgen würde das Wetter genauso schön werden.
Laura Berg
Dienstag, 02.02.10
7 Uhr am Morgen. Der Wecker klingelt. Ein Blick nach draußen in das Schneetreiben verrät mir, dass der heutige Tag wohl wie erwartet stürmisch, neblig und eiskalt sein wird. Ich dusche, suche meine SiebensSachen zusammen und mache mich auf den Weg zum Frühstück.
Um halb 9 geht es dann auch los. In Skistiefeln begeben wir uns nach draußen. Skier anschnallen, ein kurzes Stück schieben, nach unten fahren. Man kann von unten nicht mal den gesamten Idiotenhügel hinaufschauen, noch dazu zernadelt der Schnee uns förmlich die Gesichter.
Unser erstes Reiseziel ist heute die Kringsalm. Nach ein paar Abstechern, unter anderem auf schwarze Pisten, die so stark beschneit sind, dass man sie fast nicht mehr vom Off-Road-Gebiet unterscheiden kann , kommen wir dann auch halb erfroren dort an. Weiter geht’s zum Hundskogel. Wir wedeln durch den kniehohen Schnee, als hätten wir nichts zu verlieren. Ab und zu reist es auch mal einen von den Skiern, der Schnee federt den Sturz jedoch weich ab.
Die Pisten sind wirklich super, zumindest für diejenigen, die den Tiefschnee lieber mögen, als frisch präparierte Pisten. Gegen Nachmittag, als sich jedoch überraschenderweise das Schneetreiben lichtet und die Sonne zum Vorschein kommt, sehen wir zum ersten Mal, wie zerfahren die Pisten sind. Weit und breit nur Schneehügel und dazwischen Eis. Deshalb beschließen wir im Lift dann, unsere eigenen Routen zu suchen. Zwei Boarder, zwei Skifahrer. Wir verlassen die Piste und begeben uns in mehr als einen halben Meter tiefen Schnee. Wir brechen durch die jungfräuliche Schneedecke und lösen kleine Lawinen aus.
Traumhaft, aber anstrengend. Wir kommen alle mächtig ins schwitzen, dennoch wollen wir diesen perfekten Tag bis zur letzten Sekunde voll ausnutzen. Um 16 Uhr kommen wir dann wie Senioren den Hügel zum Tauernhof hochgeschlurft. Ausgelaugt, verschwitzt, einfach fix und fertig.
Nach einer belebenden Dusche können wir uns dann jedoch alle wieder freuen, denn heute Abend geht’s für uns Oberstufenschüler ins Monkey’s Heaven. Bereits vor dem Abendessen reden die Schüler gespannt über die Disko. Die Zeit vergeht nur langsam, eine Stunde scheint plötzlich zu einem Tag zu werden. Doch um 22 Uhr ist es dann endlich vorbei mit der Warterei. Bereits auf der Busfahrt herrscht eine ausgelassene Stimmung, sowohl unter uns Schülern, als auch unter den begleitenden Lehrern und Mentoren.
Das Monkey’s Heaven ist ein wirklich moderner, allerdings recht kleiner Schuppen. Wir begeben uns in die Sitzecken und gleich geht es los auf die Tanzfläche.
Um 1 fahren wir zurück zum Tauernhof, fallen alle vollkommen erschöpft und ohne Lust auf den morgigen Skitag ins Bett und schlafen auch sofort tief und fest.
Alles in allem war die Disko echt super und wir freuen uns schon auf Donnerstag!
J.C.Gerlach
Mittwoch, 3.2.2010
Schnee satt
Da an diesem Mittwochmorgen der Himmel kein ideales Skiwetter darbot, entschieden sich viele der Schüler dafür, den Tag in der österreichischen Stadt Salzburg zu verbringen.
Doch während im Skigebiet Obertauerns Schnee vom Himmel fiel, fielen in Salzburg Regentropfen, mal mehr mal weniger, mal größer mal kleiner. Einige der Teilnehmer dieses Ausflugs verkrochen sich daher in Schokoladenmanufakturen, dem Mozarthaus und Galerien, andere wiederum flüchteten sich in Modegeschäfte und Souvenirläden um ihre Geldbörsen um das ein oder andere Gewicht zu erleichtern. Dementsprechend kehrten einige mit mehr Tüten zurück zum Treffpunkt als die anderen. Der Treffpunkt stellte jedoch ebenfalls ein Problem dar, eine Teilnehmerin schaffte es nicht zur vereinbarten Zeit dort zu erscheinen. Während die bereits Angekommenen sich die Füße wärmten, suchte sie die Parklücke, in welcher der Bus untergebracht war.
Allerdings stellte nicht nur die verspätete Teilnehmerin ein kleines Problem auf der Rückfahrt dar, sondern auch die Schneekette, welche offensichtlich nicht so am Rad halten wollte, wie ihre Bestimmung es eigentlich vorgesehen hatte. Mit einem rhythmischen Klicken und Klacken wurden wir auf den letzten Kilometern bergauf nach Obertauern begleitet, unter den Rädern Schnee und Eis, links eine Felswand, rechts ein Hang, welcher steil abfiel…
Phila Hädler
Donnerstag, 4.2.2010
Voller Einsatz
Wie jeden Tag standen wir pünktlich um 9:30 auf unseren Skiern am Idiotenhügel, noch müde, aber dennoch zuversichtlich, denn heute herrschten die optimalen Bedingungen für einen Exkurs auf die G2. Wir machten uns also auf zum Zehnerkar, unsere Skier glitten über eine wenige Zentimeter dicke Neuschneeschicht, die alle Formen weicher wirken ließ und kleine Unebenheiten in der Piste beim Fahren sanft abfederte. Doch oben auf der G2 hatten wir eher Pech. Sie war zwar ebenfalls von einer frischen, weißen Schneeschicht bedeckt, diese wiederum war jedoch mit einer Eisschicht überzogen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als beim Wedeln jedes Mal mit voller Kraft durch den Schnee zu brechen und uns so nach unten vorzuarbeiten.
Mittags gegen 13 Uhr gab es für mich einiges zu tun, denn es war meine Aufgabe ein Gruppenfoto am Idiotenhügel für das Mittelposter der nächsten Schülerzeitungsausgabe zu schießen. Nachdem die K2 mir erklärte, dass sie keine Lust und Zeit hätten, kurz das Lokal zu verlassen, verlor ich zwar ein wenig an Zuversicht, jedoch wurde mir bewusst, wie treu meine Stufe – die K1- ist, als ich in den Hinterraum des Lokals ging und merkte, dass die gesamte K1 für das Foto erschienen war. Wir gingen also nach draußen, suchten uns einen guten Platz für das Foto und setzten dieses dann um. Das ganze Foto endete in einem riesigen Häufchen auf Johnny, aus dem hier und da Beine, Arme und verschmitzt lachende Gesichter hervorragten.
Abends bereiteten wir uns alle auf die zweite Diskofahrt vor. Anfangs gab es einige Diskussionen mit den Lehrern und Mentoren, die die Fahrt aus Sicherheitsgründen nicht genehmigen wollten, da die Straße durch den draußen wütenden Schneesturm unpassierbar war. Der Abend drohte zu platzen!
Aber wir ließen uns nicht so leicht unterkriegen mit dem Ergebnis, dass wir doch fahren durften. Sofort herrschte wieder gute Laune unter den Leuten. Für diesen Abend war nämlich eine Fahrt zur Latschenalm geplant, in der als Highlight des Abends der Schlager-Sänger Mickie Krause auftreten sollte. Als wir jedoch mit ca. 50 Mann den Club stürmten, stellte sich schon nach wenigen Minuten heraus, dass wir anscheinend nicht die einzigen waren, die Mickie Krause „unbedingt“ sehen wollten, denn der Club war so voll, dass einige nicht mal durch die Eingangstür hereinkamen.
Also machten wir uns wie bereits am Dienstag schon auf ins Monkeys Heaven, was sowieso mehr nach dem Geschmack der meisten Schüler war. Der Abend wurde also doch wieder ein voller Erfolg und verlief sogar noch fröhlicher, als der Dienstagabend!
J.C.Gerlach
Freitag, 5. Februar 2010
Glückliche Sieger
Der letzte Tag begann heute Morgen mit starken Schneestürmen. Zunächst konnten wir die Pisten kaum erkennen. Viele von uns machten sich zu Fuß auf den Weg zum „Almrausch“, um dort zu „chillen“ bis der Tag vorbei war. Andere saßen zwei Stunden im „Treff 2000“ und fuhren dann nach dem Sturm zum Schanzenspringen. Nachmittags war dann das Wetter auch tatsächlich um vieles besser als am Morgen. Die Sonne kam zeitweise heraus und wir konnten somit den letzten Tag noch ein paar Stunden lang genießen. Ab um 15 Uhr wurde es dann stressig, denn um diese Zeit fand die Ski-und Zubehörabgabe statt.
Letztendlich meisterten wir auch diese Hürde. Das Abendessen war für viele ziemlich enttäuschend, denn dieses Jahr gab es zum Nachtisch keinen Kaiserschmarren, sondern Schoko-Donuts. Um 19 Uhr war dann die Abschlussveranstaltung, bei der Bilder der Skiwoche gezeigt wurden. Außerdem wurden Urkunden und Medaillen für die Ski-und Snowboardrennen überreicht. Darüber freuten sich vor allem die Jüngeren, der erste Platz wurde mit großem Jubel entgegen genommen.
Nach ca. 90 Minuten Veranstaltung gingen einige von uns dann in die Zimmer, um den Rest der Sachen zu packen. Einige Oberstufenschüler ließen die Woche mit einem gemütlichen Bier ausklingen.
Laura Berg
Auf Wiedersehen Obertauern 2010